Betriebsübernahme – Wichtige Themen, für die Sie sich Zeit nehmen sollten
Stand: 8. Oktober 2025
Die Betriebsübernahme kann eine attraktive Alternative zur Neugründung eines Unternehmens sein. Ein Einstieg erfolgt häufig im Rahmen einer familiären Nachfolge, einer schrittweisen Beteiligung von Mitarbeiter:innen oder einem klassischen Unternehmenskauf. Der Erfolg einer gelungenen Betriebsübernahme hängt dabei maßgeblich von einer gut durchdachten Herangehensweise ab. Wir haben für Sie wichtige Themen aus unserer Beratungspraxis bei Betriebsübernahmen – vom Check der wirtschaftlichen Situation über Steuern, Sozialversicherung, Rechtsform und vielem mehr – zusammengefasst. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für diese wichtigen Themen. Wir begleiten Sie gerne von Anfang an!
Wirtschaftliche Situation prüfen
Wie schätzen Sie den relevanten Markt heute und vor allem in Zukunft ein? Bestehen solide Kundenbeziehungen und Umsätze, auf die man auch künftig bauen kann? Wie ist das Preisgefüge, auch im Vergleich zum Mitbewerb? Wie ist die Mitarbeiterschaft hinsichtlich Qualifikation, Erfahrung, Alter, Kundenkontakt und Vergütungsstrukturen zusammengesetzt - mit wem kann man in Zukunft rechnen? Von wem werden Rohstoffe, Vorprodukte, Waren oder Dienstleistungen bezogen, zu welchen Kosten und mit welcher Zuverlässigkeit? Wie stehts um die Produktivität und Rentabilität? Wer sind die wesentlichen Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter, an denen letztlich alles hängt? Gibt es eingespielte Abläufe und einen zeitgemäßen Organisationsgrad oder besteht Nachholbedarf? Sinnvoll ist, dies alles in einer mehrjährigen, integrierten Planung zu berücksichtigen, aus der die künftige Ertrags- und Liquiditätsentwicklung, der Finanzierungsbedarf, Gewinnentnahmen und allfällige Neu- oder Ersatzinvestitionen klar ersichtlich sind. Bewährt hat sich, unterschiedliche Entwicklungsszenarien im Planungsmodell kritisch durchzuspielen, um Chancen und Risken vor Augen zu haben – und dabei auch Steuern und Sozialversicherungsbeiträge nicht zu vergessen! Auf dieser Basis lässt sich auch eine aussagekräftige Unternehmensbewertung für die Kaufpreisfindung, Ablösen oder auch für finanzielle Regelungen im Familienkreis ermitteln.
Steuern, Sozialversicherung, Rechtsform, Verträge, …
Ob Einzelunternehmen, OG, KG, GmbH, GmbH & Co KG oder FlexCo: Die Wahl der passenden Rechtsform beeinflusst Steuern und Sozialversicherung, Haftung, Finanzierungsspielräume, die Art des Rechnungswesens und vieles mehr. Überlegen Sie gut, ob das Unternehmen in der bisherigen Form weitergeführt werden soll. Wichtig ist, frühzeitig zu klären, in welchem Rechtskleid sowohl der Einstieg als auch der Fortbetrieb erfolgt, damit wirtschaftliche und steuerliche Überlegungen sowie die Interessen von Übergeber:in und Übernehmer:in bestmöglich berücksichtigt werden. Dabei sollte vor allem auch an den Übergang von bestehenden Kunden-, Vertriebs-, Dienst- und Mietverträgen und die Finanzierung, wie beispielsweise an Kredit- und Leasingverträge, gedacht werden. Je nach Rechtsform oder auch Beschäftigungsverhältnis mit dem eigenen Unternehmen sind Sie in der SVS oder der ÖGK versichert. Nehmen Sie rechtzeitig Beratung betreffend Beitrags- und Leistungsrecht in Anspruch.
Was sonst noch zu beachten ist
Konzessionspflicht, Gewerbeberechtigung, Fortführung von Betriebsanlagegenehmigungen sind je nach Branche wesentliche Themen, die hohe Aufmerksamkeit brauchen. Natürlich können verschiedene Anträge und Meldungen erforderlich sein, Gebühren fällig werden oder auch hilfreiche Förderungen zu überlegen sein.
Früh planen, klug verhandeln, taktvoll führen
Bereiten Sie sich gut vor, machen Sie einen realistischen Zeitplan, holen Sie Expert:innen ins Boot und prägen Sie schon in der Übernahmephase Ihren persönlichen Stil, der Sie und Ihr Unternehmen erfolgreich macht.
Stand: 8. Oktober 2025 | LBG
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