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Steuer-News | Unternehmer-News

Betriebswirtschaft: Digitale Sicht- und Freiwahl in der Apotheke – macht das Sinn?

Stand: 27. Februar 2019

Die Automatisierung hat mit den Lagerautomaten schon längere Zeit Einzug in die Apotheke gefunden. Ist nun die digitale Sicht- und Freiwahl im Trend der Digitalisierung an der Reihe? Einiges spricht dafür, auch wenn die laufenden Kosten erst verdient werden müssen.

Im Rahmen der digitalen Sicht- und Freiwahl werden die klassischen Regale durch großformatige Bildschirme ersetzt (die physischen Produkte befinden sich nur mehr im Automat oder im Lager). Die Digitale Sichtwahl besteht aus mehreren (4-10) großformatigen Bildschirmen, wobei die Produkte meist im Rahmen des Category Managements (nach Indikationsgebieten) präsentiert werden. Da das Sichtwahl-Sortiment für die Apotheken mit einem hohen Absatzanteil und einem hohen Rohertrag verbunden ist, sind Überlegungen zur Erhöhung der Umsätze von großer Bedeutung für die Apotheke. 

Welche Vorteile bietet eine digitale Sicht- und Freiwahl?

  • Personalkosteneffizienz: Das Nach- und Umräumen sowie das Befüllen und Reinigen der Regale fällt weg. Das kann täglich schon eine Einsparung von 1-2 Stunden bedeuten. Durch den Wegfall der Lagerarbeiten bleibt auch mehr Zeit für die Beratung (und damit den Verkauf).
  • Verkaufsunterstützung: Die Bestückung und Änderungen der Sicht- und Freiwahl können bequem vom Computer aus erledigt werden. Das „Umräumen“ erfolgt elektronisch und bestimmte Produkte können hervorgehoben oder Aktionen angezeigt werden.
  • Lageroptimierung: Durch den Wegfall der Packungen kann theoretisch auch der Lagerbestand reduziert und somit Liquidität geschaffen werden. Das wird aber nur sinnvoll sein, wenn es sich um Produkte handelt, die über den Großhandel bezogen werden. Viele Produkte der Sicht- und Freiwahl werden direkt bezogen, wo die eingekaufte Stückzahl wesentlich ist für die Höhe der Kondition. Änderungen der Preise können automatisch über die Software ins System übernommen werden.
  • Werbeträger: Die Sicht- und Freiwahl kann animierte Darstellungen, Videos sowie Gesundheitstipps und Zusatzempfehlungen oder auch Zusatzinformationen bieten und wird so zu einem zusätzlichen Werbemedium für die Apotheke.
  • Digitale Freiwahl: Wenn auch eine digitale Freiwahl vorliegt, können sich die Kunden selbstständig über die Produkte informieren und in einen digitalen Warenkorb legen.

Zahlt sich die digitale Sicht- und Freiwahl wirtschaftlich aus?

Die jährliche Kostenbelastung (jährliche Abschreibung oder Leasingrate, Umbaukosten, Wartung, höherer Energieverbrauch) wird je nach Größe und Qualität bei ca. € 10.000 bis € 15.000 liegen. Dem stehen Kosteneinsparungen durch Personalkosteneffizienz und Lageroptimierung gegenüber.

Idealerweise gelingt zusätzlich ein Umsatzwachstum, das die digitale Sicht- und Freiwahl insgesamt zum wirtschaftlichen Erfolg macht.

Kontakt & Beratung: Diese Information zeigt naturgemäß grundlegende Aspekte des Themas auf – für Vollständigkeit und Richtigkeit kann trotz sorgfältiger Erstellung keine Gewähr geleistet werden. LBG berät Sie gerne in Ihrer individuellen Situation. Bitte wenden Sie sich an einen unserer 31 österreichweiten Standorte (www.lbg.at) oder an welcome@lbg.at - wir bringen Sie gerne mit einem/r unserer Experten/innen, der/die mit Ihrem Anliegen bestens vertraut ist, zusammen.

Stand: 27. Februar 2019 | Fachbeitrag entnommen aus dem Fachmagazin "Pharmaceutical Tribune", Ausgabe 20. Februar 2019.  Der Autor, Mag. Andreas Sobotka, ist Steuerberater und Unternehmensberater mit fachlichem Schwerpunkt „Apotheken-Beratung“ bei LBG Österreich.

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